BLOG: Leitung leicht erklärt
Wie Sie sich den Einstieg erleichtern...
Trauen Sie als (neue) Leitung von Beginn an ihren Gefühlen...
Noch gut habe ich eine Coachee/Klientin vor Augen, die in mein Coaching kam, weil Sie eine Leitungsposition neu übernommen hatte und dachte, Sie müsse sehr bestimmt und selbstbewusst auftreten, möglichst schnell Ideen und Lösungen für die Probleme liefern, die ihr bei der Einstellung als dringend benannt wurden. Nach den ersten Monaten gewann sie aber den Eindruck, dass ihre Mitarbeiter*innen sich immer mehr zurückzogen. Die Mitarbeiter*innen redeten zwar untereinander, aber weniger mit ihr. Als sie als Leitung schließlich auch über ein akutes Problem nicht zeitnah informiert wurde, entschied sie sich für ein Coaching bei mir, um nach möglichen Ursachen, Antworten und Lösungen zu suchen.
Hier soll es im Folgenden aber nicht um dieses Coaching gehen, sondern um das richtige Gefühl der Klientin, dass etwas nicht stimmte und sie anscheinend anders agierte, als es die Mitarbeiter*innen von ihr erwarteten.
Worum geht es in diesem Artikel?
Es geht darum, wie Sie es als (neue) Leitung schaffen, gut einzusteigen, in Kontakt mit ihren Mitarbeiter*innen zu kommen und wie sie sich selbst etwas von ihrem Anfangsdruck nehmen können.
Kurz: Wie Sie ihren Einstieg mit mehr Erfolg, Leichtigkeit und Akzeptanz gestalten.
Eine (neue) Leitungsstelle oder Leitungsaufgabe zu übernehmen ist nicht trivial, da...
- statt ihrer bisherigen Fachkompetenz nun ihre Führungs- und Leitungskompetenz im Fokus steht
- ihre neuen Mitarbeiter*innen jede ihrer Handlungen und Äußerungen äußerst aufmerksam beobachten und interpretieren werden, im Hinblick auf mögliche Auswirkungen und Folgen für sich selbst
- sie selbst als Leitung klar sichtbar, handlungs- und entscheidungsfähig in ihrer neuen Rolle auftreten müssen, aber sich hierfür selbst erst einen Überblick verschaffen müssen
Wie verschaffe ich mir einen ersten Überblick?
Erfragen sie möglichst zu Beginn die Erwartungen ihrer eigenen Vorgesetzten, aber auch ihrer Kolleg*innen und insbesondere die ihrer einzelnen Mitarbeiter*innen und ihres Gesamtteams.
Machen sie sich mögliche Widersprüche bewusst und nutzen sie diese für die Findung ihres eigenen Standpunktes, widerstehen sie aber der Versuchung, alle diese Erwartungen erfüllen zu wollen!
Exkurs: Warum ist ein "taffer Auf- und Antritt" nicht immer hilfreich?
Einige Führungs- und Leitungskräfte versuchen gleich zu Beginn mit einem übersteigert selbstbewussten Auftreten, vielen Vorschlägen zu Veränderungen, Neuerungen und schnell getroffenen Entscheidungen, erste Pflöcke einzuschlagen und zu punkten. Natürlich dürfen und sollen Sie mit einem gesunden Selbstbewusstsein starten. Schließlich wurden sie für eine Leitungsposition ausgewählt und diese gilt es nun aktiv zu gestalten und auszufüllen. Zu viel Aktionismus in der Anfangsphase kann aber auch nach hinten losgehen. Fordern Sie insbesondere nicht zu viele Veränderungen, Neuerungen oder Verbesserungen gleich in den ersten Wochen ein.
Statt Aktionismus, nehmen Sie sich angemessen Zeit...
- ihre Mitarbeiter*innen kennenzulernen,
- das Gespräch mit ihnen aktiv zu suchen,
- ihnen aufmerksam zuzuhören.
Richten Sie ihre Aufmerksamkeit auf:
- das bestehende Arbeitsklima,
- geltende und gelebte Vorschriften, Regeln und Rituale,
- unterschiedliche Gründe und Formen der Kontaktaufnahme,
- die Art der Kommunikation,
- vorhandene und praktizierte Strukturen und Abläufe in ihrem jeweiligen Leitungsbereich.
Beobachten sie aufmerksam, lassen sie diese Eindrücke auf sich wirken ohne sie direkt zu bewerten!
Starten sie souverän, mit hoher innerer Aufmerksamkeit, aber mit Ruhe!
Durch zu schnelles agieren, spontane Ansagen, unüberlegte Äußerungen, überhastete Entscheidungen oder gar Versprechen, verschenken sie sich die Möglichkeit, wichtige und wertvolle Informationen zu erhalten. Häufig müssen überstürzte An- und Zusagen oder unüberlegte Äußerungen später wieder zurückgenommen oder korrigiert werden, was Sie in ihrer Leitungsrolle eher schwächt statt stärkt.
Wie nehme ich Kontakt mit meinen neuen Mitarbeiter*innen auf?
Suchen Sie aktiv das Gespräch. Ermuntern Sie die Mitarbeitenden konkret aus ihren jeweiligen Aufgaben- und Arbeitsbereichen zu berichten, fragen Sie z.B. bewusst nach ihren Kompetenzen, Aufgaben, Interessen, welche Probleme sie im letzten Halbjahr wie gelöst haben. Fragen sie auch nach evtl. Veränderungswünschen oder Unterstützungsbedarf aus Sicht ihrer Mitarbeiter*innen.
Stellen Sie also zu Beginn ruhig Fragen, aber die Richtigen!
Zeigen Sie wirkliches Interesse an der Arbeit ihrer Mitarbeiter*innen, so stellen sie einen ersten wichtigen Kontakt her. Dieser bildet die Basis für ihre zukünftige Kommunikation und eine gute Zusammenarbeit. Auf diese Weise können Sie
- ein erstes Bild von ihren Mitarbeitenden, ihrem Team und evtl. Problemen gewinnen
- erste Wertschätzung gegenüber ihren Mitarbeitenden ausdrücken
Auf dieser Grundlage und nach einer Zeit der Beobachtung, Analyse und Reflexion, wird es Ihnen leichter und präziser gelingen, klare Ziele und Prioritäten zu setzen. Das Treffen von passenden Entscheidungen, die Einleitung gezielter Veränderungen und die richtige Ansprache der Mitarbeitenden werden wahrscheinlicher. Dies stärkt Sie in ihrer Leitungsrolle, da sie nicht immer wieder zurückrudern müssen. Sie sind durch diese Phase des Beobachtens und des Austausches bereits sensibilisiert, wo mögliche Widerstände bei ihren Mitarbeitern*innen zu erwarten sind und können ihr Agieren und ihre Kommunikationsstrategie entsprechend ausrichten.
Fragen, die sie sich als Leitungskraft im Vorfeld unbedingt stellen sollten:
- Was sind meine eigenen Gefühle beim Einstieg in die neue Leitungsaufgabe?
- Wie finde ich raus, was meine Vorgesetzten, Kollegen*innen und Mitarbeiter*innen von mir erwarten?
- Habe ich mir einen guten Einstieg und Rahmen für die Kontaktaufnahme mit meinen Mitarbeitern*innen überlegt?
Was sie besser lassen sollten...
Oft wählen Leitungskräfte einen Weg für ihren Einstieg (z.B. für Alles direkt eine Lösung zu kennen, besser sein zu müssen als ihr Vorgänger*in...), weil sie denken, dies wird von Ihnen so erwartet oder sie überspielen damit ihre eigene Unsicherheit. Diese gehört aber zu jedem Beginn und gilt es auszuhalten.
Ein solch "künstliches" Auftreten wird aber schnell als unauthentisch, bisweilen arrogant oder sogar als abwertend von ihren neuen Mitarbeiter*innen empfunden, da diese sich selbst als Person und in ihrer bisherigen Arbeit nicht gesehen und wertgeschätzt fühlen. Zu viele Neuerungen und Veränderungen in der Startphase führen oft zu Unsicherheiten, Ängsten und Widerständen bei ihren Mitarbeitenden.
Warum, Sie als Leitungsperson möglichst authentisch und stimmig auftreten sollten...
Besser ist es sich nicht zu verstellen und Mitarbeiter*innen und Vorgesetzten nichts vorzuspielen, sondern sich als "echte" Person anzubieten: Achten sie -neben allen sachlichen Erfordernissen, Argumenten - auch auf ihre eigenen Gefühle. Nutzen Sie den Interpretationsspielraum zwischen verstandesmäßiger Logik und ihrem Bauchgefühl. Die Zusammenführung dieser beiden Elemente können sie hilfreich dabei unterstützen, das richtige Tempo für Veränderungen, die richtige Ansprache und Einbindung ihrer Mitarbeiter*innen oder die geeignete Entscheidungsform zu wählen.
Last but not least: Geben sie sich selbst die Erlaubnis als (neue) Leitungskraft lernen zu dürfen:
Sie dürfen zu Beginn ruhig sagen, dass sie sich erst ein Bild von der Situation machen möchten bevor sie zu konkreten Vorschlägen oder Entscheidungen kommen; sie dürfen auch Mitarbeiter*innen, um weitere Informationen, Erklärungen oder Unterlagen bitten oder müssen Genehmigungen in den allermeisten Fällen nicht sofort erteilen.
Mit einem stimmigen Einstieg,
einer klaren, offenen und zugewandten Kommunikation,
meistern Sie die ersten Hürden ihres Einstiegs mit Erfolg und Leichtigkeit.
Sie stellen die ersten wichtigen Weichen für ein erfolgreiches, weiteres Leitungshandeln mit Akzeptanz.
"Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne..."
Gerade im Anfang liegen für Sie viele Chancen, Türen zu öffnen, aber auch Gefahren, Türen teilweise oder ganz zuzuschlagen!
Nutzen Sie also die Chance des Beginns und stellen sie die Weichen richtig.
- Beginnen Sie ihre Aufgabe mit Freude, Neugier und Interesse.
- Investieren sie zu Beginn Zeit, um Beziehungen aufzubauen, die durch Respekt, Akzeptanz und Vertrauen geprägt sind.
- Nutzen sie ihre anfängliche "Fremdheit", um möglichst unvoreingenommen Wahrzunehmen: Erkennen Sie so mögliche Widersprüche, Probleme, kritische Aspekte, Chancen und Ideen.
- Merken sie sich die wichtigsten Aspekte und notieren sie sich diese, um diese später nutzen zu können.
Sie möchten eigene "Türen" öffnen?
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